Deponie Chalberhau: Wir stellen richtig

Am 14. Januar 2025 hat der Zürcher Unterländer einen Artikel mit dem Titel  «Deponie Chalberhau: Rümlang verärgert über Umweltverbände» publiziert (vgl. unten), der inkorrekte Informationen und falsche Aussagen enthält. Hier unsere Richtigstellung: 

  1. Die Aussage, dass die Umweltverbände gegen eine Lösung rekurrieren, an deren Entstehung sie eingehend mitwirken konnten, ist schlicht falsch. 

Fakt ist: In den beiden Austausch-Treffen mit der Eberhard AG (Deponiebetreiber) und Vertretern der Gemeinde, des Natur- und Landschaftsschutzes und Waldes haben die Umweltverbände wiederholt und deutlich zum Ausdruck gebracht, dass eine Variante, die mehrheitlich Wald betreffe, keine Option sei. Die Variante im Gestaltungsplan umfasst nun 76 % Wald. Eine derart starke Beanspruchung von Wald haben wir stets abgelehnt. Auch haben die Umweltverbände bereits in den Verhandlungen klargemacht, dass sie sich mit grosser Wahrscheinlichkeit dagegen wehren werden. Wir sind deshalb sehr überrascht, dass sich der Gemeinderat gegen aussen nun überrascht zeigt.

  1. Der Gemeinderat hat in einer Mitteilung sinngemäss geschrieben, dass der Rekurs der Umweltverbände «gegen die Grundprinzipien von Treu und Glauben verstosse», was wir als haltlose Unterstellung zurückweisen.

Fakt ist: Die Umweltverbände haben ihre ablehnende Position gegenüber der Waldvariante während den ganzen Verhandlungen transparent zum Ausdruck gebracht. Sie haben dazu auch eine Einwendung eingebracht. Der Antrag, auf die Waldvariante zu verzichten, wurde vom Gemeinderat jedoch nicht aufgenommen. Nun gegen aussen den Anschein zu erwecken, dass die Umweltverbände erst hinter dem Gestaltungsplan gestanden sind und erst im Nachhinein rekurrieren würden, ist schlicht unzutreffend und unfair. Die Umweltverbände haben sich von Beginn weg skeptisch geäussert und klar begründet, warum die Waldvariante für uns nicht in Frage komme, weil wir die geplante Gestaltung als gesetzeswidrig beurteilen.  Deshalb wollen wir den Gestaltungsplan von einem Gericht überprüfen lassen.

  1. Dass der Zürcher Unterländer die Einschätzung und den Ärger des Gemeinderates ungefiltert in einem Artikel breit darstellt, ohne bei den kritisierten Verbänden nachzufragen, erachten wir als unfair und auch inkorrekt gegenüber den Lesenden, weil das dargestellte Bild nicht den tatsächlichen Vorgängen entspricht.

Wichtig: Umweltverbände nehmen als Stimme der Natur an solchen Sitzungen teil und bringen die Anliegen der Natur ein. Eine blosse Teilnahme bedeutet in keinster Weise, dass sie einen Entscheid mittragen, wenn dieser ökologisch wertvolle Lebensräume massiv beeinträchtigt. Das gilt speziell in diesem Fall, wo wir keinen Konsens erzielen konnten und deshalb ohne positives Ergebnis oder akzeptablen Entscheid auseinandergingen. In den meisten Fällen gelingt es in solchen Verhandlungen, geplante Projekte so zu verbessern, dass keine Rekurse oder Beschwerden nötig sind. Leider ist dies im vorliegenden Fall nicht gelungen, weil weder Gemeinderat noch Initianten bereit waren für einen Kompromiss.

Die Deponie-Erweiterung betrifft einen ökologisch äusserst wertvollen Wald mit bis zu 250 Jahre alten Eichen, die speziellen Arten Lebensraum bieten.Dieser Wald ist im Kanton Zürich nahezu einzigartig und schweizweit selten – er hat nationale Bedeutung. Ein Ersatz für diesen Lebensraum ist nicht möglich. Bei einer Rodung würden die darin lebenden sehr selten und geschützten Arten für immer verschwinden. Selbst der Kanton hält in seiner Umweltverträglichkeitsprüfung fest, dass «die Deponie aus Sicht Naturschutz, trotz den vorgenommenen Optimierungen, aufgrund der Zerstörung eines nicht ersetzbaren Lebensraums als nicht umweltverträglich beurteilt wird».

Darüber hinaus handelt es sich nicht – wie im Artikel erwähnt – um hundert Quadratmeter, sondern um 7.25 Hektaren (72’500 Quadratmeter) Wald, der gerodet werden soll.

250114 ZU

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