Ende November 2019 präsentierte der Baudirektor Martin Neukom den regierungsrätlichen Gegenvorschlag zur «Natur Initiative», die wir im Juli 2018 zusammen mit anderen Umweltverbänden eingereicht haben. Der Regierungsrat anerkennt das Problem – den massiven Biodiversitätsverlust im Kanton Zürich – zwar an, will es aber trotz dringenden Handlungsbedarfs nicht ernsthaft lösen. Und widerspricht so seinen eigenen Vorgaben.
Gemäss Naturschutz-Gesamtkonzept, welches der Regierungsrat im Jahr 1995 verabschiedet hatte, braucht es jährlich 49 Mio. Franken für Naturschutz, um die Biodiversität im Kanton Zürich auf dem heutigen Stand zu halten. Heute legen wir 19 Mio. für Naturschutz ein, die Natur-Initiative verlangt 48 Mio., der Regierungsrat schlägt 33 Mio. Franken vor. (Die Gesamteinlage ist jeweils um 7 Mio. für Heimatschutz höher; dieser Teil ist von der Natur-Initiative nicht tangiert.).
Immerhin bildet die sachliche Darstellung sowohl des Handlungsbedarfs als auch der mangelhaften Zielerreichung eine gute Basis für die Diskussion im Parlament. Dort wird der Gegenvorschlag als nächstes behandelt. Wir fordern den Kantonsrat auf, den Handlungsbedarf anzuerkennen und einen zukunftsfähigen Entscheid für die Erhaltung der Biodiversität im Kanton Zürich zu fällen.